Glossar

Abgerundet

Eine Kante oder Ecke, die abgerundet wurde. Sie kommt bei Teilegeometrien normalerweise als natürliches Ergebnis des Bearbeitung im Spritzgussverfahren von Protolabs vor. Wenn ein Radius absichtlich zu einer Kante an einem Teil hinzugefügt wird, spricht man von einer Abrundung.

Abrundung

Eine gekrümmte Fläche, bei der eine Rippe auf eine Wand trifft; dient zur Verbesserung des Materialflusses und zur Beseitigung mechanischer Spannungskonzentrationen am fertigen Teil.
Abschrägung
Auch bekannt als Fase; flache, abgeschnittene Ecke.

ACIS

Ein Standard-Computer-Dateiformat für den Austausch von CAD-Daten, typischerweise von AutoCAD-Programmen. ACIS ist ein Akronym, das ursprünglich für „Andy, Charles and Ian’s System“ stand.

Additive Fertigung

Eine Methode, bei der ein CAD-Modell oder ein Scan eines Objekts Schicht für Schicht als dreidimensionales Objekt reproduziert wird. AM wird ins Deutsche übersetzt mit „additive Fertigung“ und ist bedeutungsgleich mit „3D-Druck“. Stereolithographie, Selektives Lasersintern, Fused Deposition Modeling und direktes Metall Lasersintern sind einige der häufig verwendeten 3D-Druckverfahren.

Aktives Gelenk

Sehr dünner Kunststoffabschnitt zum Verbinden und Zusammenhalten von zwei Teilen beim Öffnen und Schließen. Bei aktiven Gelenken müssen Gestaltung und Angussposition sorgfältig konzipiert sein. Eine typische Anwendung ist die Ober- und Unterseite einer Box.

Angetriebene Werkzeuge

Fräsähnliche Bearbeitungsschritte in einer Drehmaschine, bei denen ein rotierendes Werkzeug Material von dem zu bearbeitenden Halbzeug entfernt. Dies ermöglicht die Herstellung von Merkmalen wie Abflachungen, Nuten, Schlitzen und axialen oder radialen Bohrungen innerhalb der Drehmaschine.

Anguss

Der Oberbegriff für den Teil des Werkzeugs, über den der Kunststoff in die Kavität gelangt.

Anguss

Der erste Abschnitt im Kunststoffverteilungssystem, wo der Kunststoff in das Werkzeug gelangt. Der Anguss verläuft senkrecht zu den Trennflächen des Werkzeugs und bringt Kunststoff in die Angusskanäle, die sich in der Regel in den Trennflächen des Werkzeugs befinden.

Angusskanal

Ein Kanal, über den der Kunststoff vom Anguss zu den Anspritzstellen geleitet wird. In der Regel verlaufen Angusskanäle parallel zu, und auch innerhalb, den Trennflächen des Werkzeugs.
Angussrest
Nach dem Spritzgießen bleibt das Kunststoffkanalsystem (oder eine kleine Kunststoffmulde im Fall eines Punktangusses) mit dem Teil an der Position der Angüsse verbunden. Nachdem der Angusskanal (oder die Mulde für den Punktanguss) abgeschnitten wurde, verbleibt ein kleiner Schönheitsfehler, der sogenannte Angussrest, am Teil.

Anhaften

Ein Problem während der Auswurfphase, bei dem ein Teil in einer der beiden Werkzeughälften hängen bleibt und das Entfernen Schwierigkeiten bereitet. Das Problem tritt häufig auf, wenn das Teil mit einer unzureichenden Formschräge konzipiert wurde.

A-Seite

Manchmal „Kavität“ genannt; die Werkzeughälfte, die in der Regel die Außenseite eines kosmetischen Teils hervorbringt. In die A-Seite werden in der Regel keine beweglichen Teile eingebaut.
Auf der Achse liegende Bohrungen
Hierbei handelt es sich um eine Bohrung, die konzentrisch zur Drehachse des Drehteils liegt. Es ist ein einfaches Loch in der Mitte am Teilende.

Auflösung
Der erreichte Detaillierungsgrad von gedruckten Teilen, die mittels additiver Fertigung gebaut wurden. Verfahren wie Stereolithographie und direktes Metall-Lasersintern ermöglichen extrem hohe Auflösungen mit kleinsten Details.

Auskehlung

Eine Vertiefung im Kunststoffteil, die durch das Auftreffen der Auswerferstifte verursacht wird.
Auswerferstifte
In der B-Seite des Werkzeugs befestigte Stifte, die das Teil aus dem Werkzeug drücken, wenn das Teil ausreichend abgekühlt ist.

Auswurf

Die Endphase des Spritzgussverfahrens, bei der das fertiggestellte Teil mit Stiften oder anderen Mechanismen aus dem Werkzeug gedrückt wird.

Axiale Bohrung

Hierbei handelt es sich um eine Bohrung, die parallel zur Drehachse eines Drehteils liegt, jedoch nicht unbedingt konzentrisch dazu verläuft.

Bauplattform

Dient als Teil der Additiv-Maschine als der Träger, auf dem die 3D-Objekte erstellt werden. Die Abmaße der Bauplattform bestimmen die maximale Größe der in einem Bauprozess erzeugbaren Modelle. Oft befinden sich auch mehrere Teile unterschiedlicher Geometrien auf der Bauplattform.

Bindenähte

Auch bekannt als „Einstichlinien“ oder „Schweißlinien“, sowie bei mehreren Angüssen „Fließnähte“. Hierbei handelt es sich um Mängel im Teil, bei denen separate Flüsse aus sich abkühlendem Material aufeinandertreffen und wieder zusammenfließen, wodurch häufig unvollständige Verbindungen und/oder eine sichtbare Linie entstehen.

Bridge-Tool

Ein vorübergehendes oder zwischenzeitliches Werkzeug, das solange zur Herstellung von Fertigungsteilen verwendet wird, bis ein Werkzeug für die Massenproduktion fertiggestellt ist.

B-Seite

Manchmal „Kern“ genannt; die Werkzeughälfte, an der sich Auswerfer, Seitenschieber und andere komplexe Komponenten befinden. Bei einem kosmetischen Teil erzeugt die B-Seite in der Regel die Innenseite des Teils.

CAD

Rechnergestützte Konstruktion

Drahtmodell

Ein CAD-Modelltyp in 2D oder 3D, der nur aus Linien und Kurven besteht. Drahtmodelle eignen sich nicht für das Schnellspritzgießen.

Drehen

Beim Drehverfahren wird Stangenware in einer Drehmaschine gedreht, während ein Werkzeug an das Werkstück gehalten wird, um Material zu entfernen und ein zylindrisches Teil herzustellen.

Durometer

Gerät zur Messung der Härte eines Kunststoffs. Die Messergebnisse werden auf einer numerischen Skala von niedriger (d.h. weicher) bis höher (d.h. härter) dargestellt.

Einfallstelle

Mulden oder andere Verformungen an der Oberfläche des Teils, die durch unterschiedlich schnelles Abkühlen der verschiedenen Bereiche des Teils entstehen. Häufigste Ursache hierfür ist eine übermäßige Materialstärke.

Einsatz

Ein Abschnitt des Werkzeugs, der dauerhaft nach dem Bearbeiten des Werkzeugrahmens oder vorübergehend zwischen Formzyklen installiert ist.

Einspritzdüse

Konisch zulaufendes Anschlussstück am Ende des Zylinders der Spritzgusspresse, durch die der Kunststoff in den Anguss gelangt.

Entformungsspuren

Auch bekannt als „Schweißlinien“ oder „Bindenähte“, sowie bei mehreren Angüssen „Fließnähte“. Hierbei handelt es sich um Mängel im Teil, bei denen separate Flüsse aus sich abkühlendem Material aufeinandertreffen und wieder zusammenfließen, wodurch häufig unvollständige Verbindungen und/oder eine sichtbare Linie entstehen.

Entlüftungen

Eine sehr kleine Öffnung (z.B. 0,02 – 0,1 mm) in der Werkzeugkavität, in der Regel an der Formschlussfläche oder über einen Auswerferstiftkanal, durch die beim Einspritzen des Kunststoffs Luft aus dem Werkzeug entweichen kann.

Erodieren

Elektrische Entladungsbearbeitung. Eine Methode zur Werkzeugherstellung, mit der höhere, dünnere Rippen als beim Zerspanen, Text auf der Oberseite von Rippen und rechtwinklige Außenkanten an Teilen hergestellt werden können.

ESD

Steht für „Electro Static Discharge“ (elektrostatische Entladung), ein elektrischer Effekt, der in manchen Anwendungen eine Abschirmung erforderlich machen kann. Manche Kunststoffsorten sind elektrisch leitfähig oder dissipativ und helfen, ESD zu vermeiden.

Familienwerkzeug

Ein Werkzeug, bei der mehr als eine Kavität in das Werkzeug gefräst wird, um die Herstellung mehrerer Teile aus demselben Material in einem Zyklus zu ermöglichen. In der Regel bildet jede Kavität eine andere Teilenummer.

Finish

Eine bestimmte Art der Oberflächenbehandlung, die an manchen oder allen Flächen des Teils vorgenommen wird. Diese Behandlung kann von einer weichen, polierten Oberfläche bis hin zu einem stark konturierten Muster reichen, das Oberflächenfehler verbergen und dem Teil ein besseres Aussehen oder eine bessere Haptik verleihen kann.

Flammhemmender Kunststoff

Ein feuerbeständiger Kunststoff.

Fließmarkierungen

Sichtbare Zeichen auf dem fertigen Teil, die auf den Kunststofffluss im Werkzeug vor der Verfestigung hinweisen.

Fließnähte

Tritt auf, wenn mehrere Angüsse vorhanden sind. Hierbei handelt es sich um Mängel im Teil, bei denen separate Flüsse aus sich abkühlendem Material aufeinandertreffen und wieder zusammenfließen, wodurch häufig unvollständige Verbindungen und/oder eine sichtbare Linie entstehen.

Form mit geradem Rückzug

Ein Werkzeug, das nur zwei Hälften verwendet, um eine Kavität zu bilden, in den Kunststoff eingespritzt wird. In der Regel bezieht sich dieser Begriff auf Werkzeug ohne Seitenschieber oder andere spezielle Merkmale als Lösung für Hinterschneidungen.

Formkern

Ein Begriff zum Beschreiben eines Werkzeugs, die durch aufeinander passende Werkzeughälften (A-Seite und B-Seite) hergestellt wird.

Formschluss

Ein Merkmal, das ein internes Durchgangsloch in einem Teil bildet, indem es die A-Seite und die B-Seite in Kontakt bringt und so den Kunststofffluss in das Durchgangsloch verhindert.

Formschräge

Eine Verjüngung an den Flächen des Teils, die verhindert, dass diese parallel zur Bewegungsrichtung der Werkzeugöffnung verlaufen. Dadurch wird verhindert, dass das Teil beim Auswerfen aus dem Werkzeug durch Zerkratzen beschädigt wird.

Formtrennspray

Flüssigkeit, die auf das Werkzeug gesprüht wird, um das Auswerfen von Teilen aus der B-Seite zu erleichtern. Formtrennspray wird normalerweise verwendet, wenn die Teile schwer auszuwerfen sind, weil sie am Werkzeug hängenbleiben.

Freistrahlbildung

Fließmarkierungen des Kunststoffs, die bei zu hoher Einspritzgeschwindigkeit in ein C52Form entstehen, typischerweise in der Nähe eines Angusses.

Fused Deposition Modeling (FDM)

Bei der auch als Schmelzschichtverfahren bekannten Drucktechnik wird das Modellmaterial in Drahtform durch die Düse des Maschinenkopfes extrudiert und in aufeinander folgenden Querschnittsschichten aufgetragen, die sich verbinden und als dreidimensionale Form verfestigen.

GF

Glasfaserverstärkt. Dies bezieht sich auf einen Kunststoff mit eingemischten Glasfasern. Glasfaserverstärkte Kunststoffe sind deutlich stabiler und steifer als die entsprechenden ungefüllten Kunststoffe, dafür jedoch etwas spröder.

Gussgrate

Kunststoff, der in den feinen Spalt in den Trennfugen des Werkzeugs gelangt und so eine unerwünschte dünne Plastikschicht erzeugt.

Heißkanalanguss

Ein spezieller Anguss, über den der Kunststoff in eine Fläche auf der A-Seite des Werkzeugs gespritzt wird. Bei diesem Angusstyp ist kein Angusskegel oder Angusskanal notwendig.

Hinterschneidung

Ein Abschnitt des Teils, der einen anderen Abschnitt des Teils beschattet und so einen Verschluss zwischen dem Teil und einer oder beiden Werkzeughälften bildet. Ein Beispiel hierfür ist ein in die Seite eines Teils gebohrtes Loch, das senkrecht zur Richtung der Formöffnung verläuft. Eine Hinterschneidung verhindert, dass das Teil ausgeworfen werden und/oder das Werkzeug sich öffnen kann.

IGES

Initial Graphics Exchange Specification. Dies ist ein gängiges Dateiformat für den Austausch von CAD-Daten. Protolabs kann IGES-Volumen- und Oberflächendateien verwenden, um Formteile herzustellen.

Kantenanguss

Eine an der Trennfuge des Werkzeugs ausgerichtete Öffnung, über die Kunststoff in die Kavität fließt. Diese werden auch Kantenangüsse genannt und werden typischerweise an einer Außenkante des Teils untergebracht.

Kavität

Der Hohlraum zwischen der A-Seite und der B-Seite, der zur Herstellung des Spritzgussteils gefüllt wird. Die A-Seite des Werkzeugs wird manchmal auch die „Kavität" genannt.

Kern

Ein Abschnitt des Werkzeugs, der in eine Kavität ragt und so die Innenseite eines hohlen Teils formt. Kerne befinden sich normalerweise auf der B-Seite eines Werkzeugs, weshalb die B-Seite manchmal auch „Kern“ genannt wird.

Kernstift

Ein befestigtes Element im Werkzeug zur Herstellung eines Hohlraums im Teil. Es ist häufig einfacher, einen Kernstift als separates Element zu bearbeiten und ihn nach Bedarf zur A-Seite oder B-Seite hinzuzufügen. Stahlkernstifte werden manchmal in Aluminiumwerkzeugen zur Herstellung großer, dünner Kerne verwendet, die zu zerbrechlich sein können, wenn sie aus dem Aluminium-Vollmaterial des Werkzeugs gefertigt werden.

Klemmkraft

Die Kraft die erforderlich ist, um das Werkzeug geschlossen zu halten, sodass während des Einspritzens kein Kunststoff entweichen kann. Gemessen in Tonnen, wie in „Wir haben eine 700-Tonnen-Presse“.

Kolben

Ein hydraulischer Mechanismus, der die Schraube in den Zylinder vorschiebt und den Kunststoff in das Werkzeug presst.

Konturstifte

Auswerferstifte, deren Enden so geformt sind, dass sie auf eine schräge Fläche am Teil greifen.

Kunststoff

Ein Oberbegriff für chemische Verbindungen, die beim Einspritzen ein Kunststoffteil bilden. Manchmal einfach „Plastik“ genannt.

Lebensmitteltauglichkeit

Eigenschaft von Kunststoffen oder Formtrennsprays, die für den Einsatz in der Herstellung von Teilen, die bei ihrer Anwendung mit Lebensmitteln in Kontakt geraten, zugelassen sind.

Lose Formeinsätze

Ein Formeinsatz, der am ausgeworfenen Teil hängenbleibt und vor dem nächsten Zyklus aus dem Teil herausgezogen und erneut in das Werkzeug eingesetzt werden muss

Medizinische Verträglichkeit (Medical Grade)

Eigenschaft von Kunststoffen, die sich für den Einsatz in bestimmten medizinischen Anwendungen eignen.

Mehrkavitätenwerkzeug

Ein Werkzeug, bei dem mehr als eine Kavität in das Werkzeug gefräst wird, um die Herstellung mehrerer Teile in einem Zyklus zu ermöglichen. Wenn man bei einem Werkzeug von einem Mehrkavitätenwerkzeug spricht, besitzen die Kavitäten in der Regel alle dieselbe Teilenummer.

Metallsicher

Eine Änderung am Teiledesign, bei der nur Metall vom Werkzeug entfernt werden muss, um die gewünschte Geometrie zu erhalten. Von besonderer Bedeutung, wenn ein Teiledesign geändert wird, nachdem das Werkzeug hergestellt wurde, da das Werkzeug dann geändert werden kann und nicht komplett neu gefertigt werden muss. Gemeinhin auch „stahlsicher“ genannt.

Packung

Die Anwendung von erhöhtem Druck beim Spritzgießen eines Teils, um mehr Kunststoff in das Werkzeug zu pressen. Dieses Verfahren wird oft verwendet, um Einfallstellen oder Einspritzprobleme zu bekämpfen; es erhöht jedoch auch die Wahrscheinlichkeit von Abquetschungen und kann dazu führen, dass das Teil im Werkzeug hängenbleibt.

Parasolid

Ein Dateiformat für den Austausch von CAD-Daten.
Perlstrahlen
Einsatz von Schleifmitteln in einem Druckluftstrom zur Erzeugung einer Oberflächenstruktur auf dem Teil.

Presse

Eine Spritzgussmaschine.

Radiale Bohrung

Diese mit angetriebenen Werkzeugen hergestellte Bohrung verläuft senkrecht zur Drehachse eines Drehteils und könnte als seitliche Bohrung angesehen werden. Die Mittellinien dieser Bohrungen müssen nicht unbedingt die Drehachse schneiden.

Rippe

Ein dünnes, wandartiges Merkmal, das parallel zur Richtung der Werkzeugöffnung verläuft, bei Kunststoffteilen üblich ist und Wänden oder Domen zusätzliche Stabilität verleiht.

Schaftfräser

Ein Schneidwerkzeug, das zum Fräsen eines Werkzeugs verwendet wird.

Scherkraft

Die Kraft zwischen mehreren Kunststofflagen, die übereinander oder über die Oberfläche des Werkzeugs reiben. Die entstehende Reibung führt zu einem Aufheizen des Kunststoffs.

Schichtdicke

Die genaue Dicke einer einzelnen additiven Schicht, die oft nur wenige Mikrometer dünn ist. Teile sind oft aus mehreren Tausend Schichten zusammengesetzt.

Schleierbildung

Ein Schönheitsfehler, der dort entsteht, wo der Kunststoff in das Teil eingespritzt wird; in der Regel sichtbar als fleckige Verfärbung am fertigen Teil an der Stelle des Angusskanals.

Schlieren

Verfärbte sichtbare Streifen im Teil, die in der Regel durch Feuchtigkeit im Kunststoff verursacht werden.

Schnecke

Eine Vorrichtung im Zylinder, die das Kunststoffgranulat komprimiert, um es vor dem Einspritzen zu pressen und zu schmelzen.

Schräge

Auch bekannt als Abschrägung; flache, abgeschnittene Ecke.

Schrumpfung

Beim Abkühlen ändert ein Kunststoffteil seine Größe. Wenn die Schrumpfrate eines Kunststoffs bekannt ist, kann eine Kavität größer als das endgültige Teil gebaut werden, sodass das Teil auf seine gewünschten Maße zusammenschrumpft.

Schweißlinien

Auch bekannt als „Einstichlinien“ oder „Bindenähte“, sowie bei mehreren Angüssen „Fließnähte“. Hierbei handelt es sich um Mängel im Teil, bei denen separate Flüsse aus sich abkühlendem Material aufeinandertreffen und wieder zusammenfließen, wodurch häufig unvollständige Verbindungen und/oder eine sichtbare Linie entstehen.

Seitenschieber

Ein Abschnitt des Werkzeugs, der beim Schließen des Werkzeugs mit einem Seitenschieber an seine vorhergesehene Position geschoben wird. In der Regel werden Seitenschieber verwendet, um eine Hinterschneidung zu lösen oder gelegentlich, um eine Außenwand ohne Formschräge zu ermöglichen. Beim Öffnen des Werkzeugs wird der Seitenschieber vom Teil entfernt, sodass das Teil ausgeworfen werden kann.

Spritzeinheit

Der Vorgang, bei dem geschmolzener Kunststoff in das Werkzeug gepresst wird, um das Teil zu formen.

Stahlsicher

Auch bekannt als „metallsicher“ (die bevorzugte Bezeichnung beim Arbeiten mit Aluminiumwerkzeugen); bezieht sich auf eine Veränderung des Teiledesigns, bei der lediglich Metall vom Werkzeug entfernt werden muss, um die gewünschte Geometrie zu erreichen. Von besonderer Bedeutung, wenn ein Teiledesign geändert wird, nachdem das Werkzeug hergestellt wurde, da das Werkzeug dann geändert werden kann und nicht komplett neu gefertigt werden muss.

Stahlstifte

Ein zylindrischer Stift zur Herstellung von Bohrungen mit kleinem Durchmesser bei hohem Aspektverhältnis in einem Teil. Ein Stahlstift ist stark genug, um der Belastung beim Auswurf standzuhalten, und seine Oberfläche ist glatt genug, um sich sauber und ohne Formschräge aus dem Teil zu lösen.

Stangenanguss

Ein spezieller Anguss, der zum Einspritzen von Kunststoff in die Kavität ein Loch verwendet, durch das ein Auswerferstift passt. Dieser Anguss hinterlässt einen Angussrest, der in der Regel abgetrennt werden muss.

STEP

Steht für „Standard for the Exchange of Product Model Data“. Ein gängiges Format für den Austausch von CAD-Daten.

Stereolithographie (SL)

Mit einem ultraviolettem Laser wird flüssiger Duroplast-Kunststoff punktgenau belichtet, der bei Laserkontakt aushärtet. Auf diese Weise werden auf die Oberfläche des flüssigen Kunststoffs hauchdünne zweidimensionaler Querschnitte „gezeichnet“. Dies wird Schicht für Schicht wiederholt, bis das komplexe 3D-Modell fertig gestellt ist.

STL

Stand ursprünglich für „STereoLithographie“. Ein gängiges Format zur Übermittlung von CAD-Daten an Rapid-Prototyping-Maschinen, das sich nicht für das Spritzgießen eignet.

Textur

Eine bestimmte Art der Oberflächenbehandlung, die an manchen oder allen Flächen des Teils vorgenommen wird. Diese Behandlung kann von einer weichen, polierten Oberfläche bis hin zu einem stark konturierten Muster reichen, das Oberflächenfehler verbergen und dem Teil ein besseres Aussehen oder eine bessere Haptik verleihen kann.

Trennfuge

Die Kante eines Teils, an der sich das Werkzeug trennt.

Trocknen von Kunststoffen

Viele Kunststoffe absorbieren Wasser und müssen vor dem Spritzgießen getrocknet werden, um gute kosmetische und Materialeigenschaften sicherzustellen.

Tunnelanguss

Ein Anguss, der durch den Körper einer Seite des Werkzeugs geschnitten wird und keine Spuren auf der Außenfläche des Teils hinterlässt.

Unterspritzung

Unvollständiges Füllen eines Teils mit Kunststoff, das zu kurzen oder fehlenden Merkmalen führt.

Verformung

Krümmungen oder Biegungen eines Teils beim Abkühlen, die aufgrund der Spannungen durch unterschiedlich schnelles Abkühlen der verschiedenen Bereiche des Teils entstehen. Teile, die mit gefüllten Kunststoffen hergestellt werden, können sich auch aufgrund der Art der Ausrichtung der Füllstoffe während des Kunststoffflusses verformen. Füllstoffe schrumpfen häufig in einem anderen Tempo als der Matrixkunststoff und ausgerichtete Fasern können zu anisotropen Spannungen führen.

Verstärkter Kunststoff

Basiskunststoffe, denen für eine erhöhte Festigkeit Füllstoffe hinzugefügt wurden. Sie sind besonders anfällig gegenüber Verformungen, da die Faserausrichtung dazu neigt, den Fließlinien zu folgen, wodurch asymmetrische Spannungen entstehen. In der Regel sind diese Kunststoffe härter und fester, jedoch auch spröder (d.h. weniger robust).

Versteifung

Eine dreieckige Rippe, die bestimmte Bereiche verstärkt, wie z.B. eine Wand an einen Boden oder einen Wulst an einen Boden.

Wand

Eine gängige Bezeichnung für die Flächen eines hohlen Teils. Eine gleichmäßige Wandstärke ist wichtig.

Wulst

Ein hervorstehender Stift, der zum Einrasten von Befestigungselementen oder zur Unterstützung von Merkmalen anderer Teile in diese hineinragt.

Zugrichtung

Die Bewegungsrichtung der Formoberflächen, wenn diese sich von den Teileoberflächen wegbewegen, entweder wenn sich das Werkzeug öffnet oder wenn das Teil ausgeworfen wird.

Zwangsentformung

Ein Merkmal im Werkzeug mit einer Hinterschneidung. Zum Auswerfen des Teils muss es um die Hinterschneidung gebogen oder gedehnt werden.

Zykluszeit

Die Zeit, die für die Herstellung eines Teils notwendig ist, einschließlich Schließen des Werkzeugs, Einspritzen des Kunststoffs, Verfestigung des Teils, Öffnen des Werkzeugs und Auswurf des Teils.

Zylinder

Ein Bestandteil der Spritzgießmaschine, in dem das Kunststoffgranulat geschmolzen, komprimiert und in das Kanalsystem des Werkzeugs eingespritzt wird.