SICHER IN DIE SERIE

Leifheit nutzt Protolabs Teile vor Serienstart

Leifheit AG
Leifheit AG

Wie gut schlafen Produktentwickler, die ein Serienwerkzeug für die Massenproduktion in Auftrag geben? Thorsten May kann diese Frage beantworten. Er ist Produktentwickler bei der Leifheit AG. Der Name Leifheit steht für qualitativ hochwertige Produkte, die das Leben der Verbraucher zuhause bei der Reinigung, der Wäschepflege und in der Küche leichter und bequemer machen. Ein Fehltritt bei der Produktentwicklung ist enorm teuer und kann im Zeitalter der sozialen Netzwerke hohe Wellen schlagen. Der Express-Prototypenhersteller Protolabs gibt Thorsten May Sicherheit. Die Marken Leifheit und Soehnle zählen zu den bekanntesten Marken Deutschlands. Im rheinlandpfälzischen Nassau an der Lahn befindet sich die Firmenzentrale, von wo aus die Produkte ihren Weg in rund 80 Länder finden. Der börsennotierte Konzern beschäftigt mehr als 1.000 Mitarbeiter an 15 Standorten, die meisten davon sind in Europa angesiedelt, wo sich auch der Hauptabsatzmarkt befindet.

„Wir verteidigen unseren Qualitätsanspruch mit sehr aufwändigen Testphasen. Für diese verwenden wir bereits Muster in Serienqualität.“

Seit der Gründung im Jahre 1959 hat sich viel verändert im Haushalt. Leifheit hat diesen Wandel begleitet und geprägt wie kaum ein anderes Unternehmen. Modernes Leben stellt hohe Ansprüche an die Effektivität und die Ästhetik von Reinigungsgeräten. Sie sind Teil und Ausdruck eines gewissen Lebensstils geworden und überzeugen in Form und Funktion. Schlechte Erfahrungen mit Produkten werden häufig sofort in den Internet-Foren der sozialen Medien geteilt. Sie sind schnell verbreitet und für jeden sichtbar. Gute Erfahrungen benötigen leider etwas länger, bis sie sich in Rezessionen und Bewertungen widerspiegeln. Für die Entwicklung von neuen Produkten bedeutet das einen immensen Druck. Einerseits soll immer wieder mit Neuigkeiten überrascht und beindruckt werden, anderseits sind hohe Erwartungen daran geknüpft. Die Innovationszyklen sind dazu kürzer als je zuvor. Thorsten May begegnet dem mit professioneller Gelassenheit: „Wir verteidigen unseren Qualitätsanspruch mit sehr aufwändigen Testphasen. Für diese verwenden wir bereits Muster in Serienqualität, obwohl wir noch gar kein Werkzeug für die Produktion der Kunststoffteile haben.“Was sich zunächst widersprüchlich anhört, erklärt sich mit den Leistungen von Protolabs. Der Spezialist für Kleinserien und Prototypen bietet einen weltweit einzigartigen Service an: Die Lieferung von Prototypenteilen aus Wunschmaterial in Serienqualität innerhalb von nur einem bis fünfzehn Arbeitstagen! Erste Erfahrungen mit Protolabs wurden bei Leifheit schon vor sieben Jahren gemacht. Traditionsgemäß verfügt Leifheit über einen gut ausgestatteten Musterbau. Dort finden sich neben den klassischen Methoden auch 3D-Drucker bis hin zu Silikonabgussverfahren. Thorsten May grenzt allerdings die Verwendung des herkömmlichen Prototypenbaus ein: „Diese Teile nutzen uns nur bedingt. Sie geben zwar Auskunft über die geplante Funktion und Form.

Leifheit AG Location
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Für Belastungstests sind sie allerdings kaum geeignet,da sich die Eigenschaften zum Serienmaterial stark unterscheiden. In der Serie verwenden wir als Material meist PP, ABS, POM, PA sowie diverse Elastomere. Diese Materialien hat Protolabs vorrätig. Werden Teile in den Original-Leifheit-Farben benötigt, schicken wir einfach unser eingefärbtes Material zur Verarbeitung an Protolabs. Somit erhalten wir Teile aus den gewünschten Materialen ggfs. in den gewünschten Farben binnen weniger Tage. Dazu melden wir uns auf der Angebotsplattform ProtoQuote an, lassen unsere Modelle auf Machbarkeit analysieren, wählen das Material aus, geben die gewünschte Stückzahl ein und lösen die Bestellung aus – Fertig! Allein für das Angebot benötigt ein klassischer Werkzeugbauer eine Woche, vom Bau von Werkzeugen und der Lieferung fertiger Teile ganz zu schweigen. Da können viele Wochen und sogar Monate vergehen.“

„Protolabs ist für uns zum festen Bestandteil geworden, wenn es um die Realisierung von wichtigen Entwicklungsprojekten geht.“
Sicher in die Serie
Sicher in die Serie

Die Kosten zur Erstellung eines Stahlwerkzeugs sind enorm. Allerdings sind die Kosten nur ein Aspekt für Leifheit. Entscheidender ist der Faktor Zeit. Mit Protolabs sind mehrere Verbesserungsschleifen für ein Produkt in unterschiedlichsten Ausfertigungen in kürzester Zeit möglich. Damit gewinnt Leifheit an Flexibilität und Sicherheit, denn am Ende steht ein absolut serienreifes Modell, dass in die Massenproduktion gehen kann. Späte Änderungen am Serienwerkzeug ziehen immense Aufwendungen nach sich, ganz abgesehen vom Imageverlust, wenn sich das Produkt bereits im Markt befindet. „Wir schicken die Protolabs Teile durch unsere „Folterkammer“ im Testlabor, danach folgen mehrere Feldtests in ausgesuchten Haushalten. Wenn das alles erfolgreich absolviert ist, können wir die entsprechenden Werkzeuge beauftragen und beruhigt in Serie gehen.“ Ein gutes Beispiel für die Umsetzung ist die Weiterentwicklung des Rotationsmops. Das Wischmop- Modell war bereits einige Jahre auf dem Markt und sollte nun weiterentwickelt werden. Die markantesten Änderungen stellen die Dimensionierung und die Positionierung der Drillmechanik dar. Bisher war diese zwischen Stiel und Fransenmop positioniert. Verbraucherstudien haben gezeigt, dass dies teilweise beim Wischen unter Möbelstücken störte und dass es hier Verbesserungspotential gab. Das neue Modell „CLEAN TWIST“ verfügt über einen patentierten Stiel, bei dem die Drillmechanik platzsparend im Stielrohr untergebracht ist und damit die erkannten Probleme löst. Zusätzlich verfügt das neue Produkt über eine größere Mopscheibe mit neuartigen Fransen. Über die größere Fläche ergibt dies eine noch bessere Reinigungsleistung bei geringerem Kraftaufwand. Zum Ausschleudern wird der Mop einfach senkrecht in den Korb gestellt und die Rotation durch Herunterdrücken des Stiels gestartet, worauf sich der Mop nach dem Brummkreiselprinzip im Korb dreht und die Zentrifugalkraft das Auswringen übernimmt. Ein weiteres interessantes Element stellt das Gelenk zwischen Stiel und Mop dar, welches als Kardangelenk ausgelegt wurde. Mit diesem Gelenk ist es möglich, auch unter Möbeln einfach und flächendeckend zu wischen. Schließlich ist die Verbindung des geteilten Stiels geändert worden. Sie wurde noch stärker und stabiler ausgelegt. Immerhin könnte es sein, dass sich auch kräftige Männer mit 100 kg Körpergewicht und mehr auf dem Stiel abstützen oder entsprechende Kräfte beim Wischen ausüben.

Protolabs half bei der Umsetzung der verbesserten, stabilen Stielverbindung. Thorsten May beschreibt die Vorgehensweise: „Es handelte sich um eine komplette Neuüberarbeitung des Produkts. Für die Stielverbindung schwebte uns eine Idee vor. Wir konstruierten in CATIA zwei Verbindungsteile und ließen sie umgehend bei Protolabs fertigen. In unseren Tests überzeugte die Idee jedoch nicht, die Verbindung war nicht stabil genug. Eine wichtige Erkenntnis, die wir ohne Protolabs nicht so schnell und präzise gewonnen hätten. Also machten wir uns an eine verbesserte Variante, veränderten die Rohrkonstruktion und hatten wieder im Laufe von wenigen Tagen unsere Teile in Serienqualität für die Tests vorliegen.“ „Für die Testserie im Labor und Alltag bestellen wir typischerweise zwischen 50 und 100 Teile. Sollten wir mehr benötigen, bestellen wir einfach bei Protolabs nach. Gerade bei vielen Teilen, die ineinandergreifen, drohen im klassischen Werkzeugbau zeitaufwändige und teure Änderungszyklen. Mit Protolabs haben wir das Prozedere deutlich beschleunigt und gehen mit einer hohen Sicherheit in die Serie. Wenn ich heute zu einem Produktionsstart an unsere Fertigungsstandorte reise, überwache ich nur noch kurze Zeit den Produktionsanlauf. Große Überraschungen sind an dieser Stelle nicht mehr zu erwarten, sodass ich beruhigt wieder die Heimreise antreten kann. Protolabs ist für uns zum festen Bestandteil geworden, wenn es um die Realisierung von wichtigen Entwicklungsprojekten geht. Zukünftig wollen wir auch größer dimensionierte Teile über Protolabs laufen lassen, weil unsere Kunden stets neue Innovationen erwarten und wir diese mit Protolabs schnell realisieren können.“ Man darf also gespannt sein, was Leifheit an  Neuigkeiten bietet. Thorsten May will noch nicht zu viel verraten, gibt aber einen kleinen Hinweis zu der Produktkategorie, die er aktuell bearbeitet: „Achten Sie einfach darauf, was sich bei ihrem Händler im Bereich Wäschepflege verändert. Vielleicht sehen Sie demnächst etwas Neues von Leifheit rund um die Themen Standtrockner, Wäscheschirm und Bügeltisch. In jedem Fall sind es Weltneuheiten von hoher Innovationskraft, die wir unter anderem mit Protolabs auf den Weg bringen.“