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Lyfecycle

Protolabs unterstützt Lyfecycle, den Innovator nachhaltiger Kunststoffe,beim Wettlauf für das Klimabewusstsein auf der Extreme E

Polymateria sind britische Innovatoren und Erfinder der ersten selbstvernichtenden Kunststofftechnologie der Welt. Das Unternehmen, das von Prinz Charles für sein Engagement zur Bekämpfung der Plastikverschmutzung gelobt wurde, wandte sich an Protolabs, um Hilfe bei der digitalen Fertigung zu erhalten. Ziel war es, das Bewusstsein für das Problem und seine bahnbrechende Technologie zu schärfen, die letztendlich zu seiner Lösung beitragen könnte.

Das von der Natur inspirierte und von der Wissenschaft entwickelte Armband „Reach for Change“ von Lyfecycle besteht aus einzigartigen nachhaltigen Perlen aus gebrauchten Lyfecycle-Bechern, einer verstellbaren Kordel aus recycelten Plastikflaschen und einem recycelten Fair-Trade-Silberemblem. Alle Armbänder enthalten Informationen über die Plastikverschmutzung und die Maßnahmen, die wir ergreifen können, um unsere Umweltbelastung zu verringern.

Die selbstrecyclend Kunststofftechnologie von Lyfecycle wurde von den britischen Innovatoren von Polymateria am Imperial College in London entdeckt und ermöglicht die Herstellung von Verpackungen, die sich optisch und haptisch nicht von herkömmlichem Kunststoff unterscheiden lassen. Das Material ist langlebig, stabil und kann mit anderen Kunststoffartikeln recycelt werden. Gelangt ein Lyfecycle-Produkt nach seiner Lebensdauer in die Umwelt, wird das Material durch Faktoren wie Wärme, Sonne, Feuchtigkeit und Luft zersetzt und in umweltfreundliches Wachs umgewandelt, das innerhalb von 2 Jahren vollständig biologisch abgebaut wird.

Protolabs unterstützte das Projekt mit seinem weltweit führenden Kunststoff-Spritzguss-Service. In kürzester Zeit entstanden Teile für die Armbänder (teilweise aus vom Kunden geliefertem, wiederverwendetem Kunststoff), die dann beim weltberühmten Extreme E Artic X-Prix-Rennen als Werbeträger eingesetzt wurden.

Unser exzessiver Gebrauch von praktischen Einweg-Plastikprodukten in Verbindung mit einer Wegwerfkultur hat weltweit zu einer Umweltkrise geführt. Schätzungen zufolge befinden sich mehr als fünf Billionen Plastikteile in den Weltmeeren, die dort Hunderte von Jahren überdauern könnten. Und das Problem nimmt zu – jedes Jahr werden über 380 Millionen Tonnen Plastik produziert, von denen bis zu 50 % Einwegplastik sind, welches sofort weggeworfen wird1.

Das Hauptproblem besteht darin, dass ein Großteil der hergestellten Kunststoffe nur für den einmaligen Gebrauch bestimmt ist und dass die meisten davon nicht biologisch abbaubar sind. Bei Polyethylen (PE), einem der am häufigsten verwendeten Polyolefine, kann es 100 Jahre dauern, bis es um nur 0,5 % abgebaut ist. Wenn sie sich schließlich zersetzen, "zerbröckeln" diese Kunststoffe - die kristalline Struktur des Kunststoffs zerfällt einfach in kleinere Stücke - und verschmutzen so unsere Umwelt mit Mikroplastikabfällen.

 

 

Auf einen Blick

Die Herausforderung

Die Herstellung von Teilen für ein Armband, das darauf abzielt, das Bewusstsein für das Problem der Plastikverschmutzung zu schärfen und globale Veränderungen bewirken soll

Die Lösung

Das innovative Unternehmen Polymateria wandte sich an Protolabs. Die Armbandteile wurden in kürzester Zeit spritzgegossen. Die recycelten Kunststoffteile für das Armband wurden vom Kunden bereitgestellt und die Farbe sowie das zusätzliche Polymer wurden von Protolabs ergänzt.

Das Ergebnis

Mit der Zusammenarbeit und Anleitung des fachkundigen Support-Teams von Protolabs wurden die Teile schnell und rechtzeitig für den weltberühmten Extreme E Artic X-Prix in Grönland hergestellt, bei dem ein Armband-Prototyp „Reach for Change“ präsentiert wurde.  Damit sollte die Öffentlichkeit für die Plastikverschmutzung und die bahnbrechende Lyfecycle-Technologie sensibilisiert werden, die letztlich zur Lösung dieses Problems beitragen könnte..

Im Gegensatz dazu werden die von Lyfecycle hergestellten Produkte innerhalb von nur zwei Jahren wieder in die Natur zurückgeführt und hinterlassen keine Giftstoffe oder Mikroplastik. Die einzigen Nebenprodukte der vollständig biologisch abgebauten Lyfecycle-Produkte sind CO2, Biomasse und Wasser.

 

Lyfecycle hat es sich zur Aufgabe gemacht, bis 2040 den Eintrag von 450 Millionen Tonnen Plastik in die Ozeane zu verhindern. Mit ihrer einzigartigen Technologie wollen sie einen alternativen Weg für die 32 % des Kunststoffs bieten, die der Kreislaufwirtschaft entgehen und in der Natur landen.

 

Im Rahmen seiner Kampagne zur Sensibilisierung für die dringende Notwendigkeit, die Plastikverschmutzung zu bekämpfen und neue Verwendungsmöglichkeiten für unerwünschte Plastikprodukte zu schaffen, wandte sich Lyfecycle an Protolabs, um  bei der Entwicklung des Reach for Change-Armbands zu helfen.

 

„Wir wollten ein handfestes Nutzererlebnis nach dem Motto ‚Verstehen durch selbst Sehen‘ schaffen. Denn wenn man über Wissenschaft und chemische Reaktionen in Plastik spricht, kann das die Leute abschrecken. Unser Anliegen war es also, ein ästhetisch ansprechendes, hochwertiges Produkt zu entwickeln, das die Menschen tragen können“, erklärt Liepa Olsauskaite, Head of Brand Activation bei Lyfecycle. „Das Tragen des Armbands ist eine ständige Erinnerung daran, dass es nicht nur möglich ist, Plastikgegenstände zu recyceln, sondern dass man sie auch wiederverwerten und in etwas Schönes verwandeln kann. Und so entstand das Reach for Change-Armband.“

 

Allerdings musste das Lyfecycle-Team die Armbänder so schnell wie möglich herstellen. Das Konzept für das Armband wurde in Zusammenarbeit mit der pflanzlichen Burgerkette Neat Burger und Extreme E, für Offroad-Rennserie mit Elektrofahrzeugen entworfen. Es war wichtig, dass dasReach for Change-Armband beim Extreme E Artic X-Prix in Kangerlussuaq, Grönland, im August 2021 vorstellen zu können, indem hochkarätige Teilnehmer des Rennens die Armbänder erhielten und gebeten wurden, sich an der Verbreitung ihrer Umweltbotschaft zu beteiligen.

 

Die recycelbaren, selbstauflösenden und klimafreundlichen Becher von Lyfecycle werden bei allen Veranstaltungen von Extreme E verwendet und beworben. Die 2019 ins Leben gerufene Extreme E ist eine internationale Netto-Null-Geländerennserie, bei der Elektro-SUVs in einer Reihe von entlegenen, vom Klimawandel betroffenen Regionen der Welt, wie der saudi-arabischen Wüste oder der Arktis, Rennen fahren. Die Rennorte werden so gewählt, dass sie das Bewusstsein für Umweltfragen schärfen.

 

Obwohl Extreme E erst vor kurzem lanciert wurde, wächst das Event schnell. Die Aufmerksamkeit für die Rennwerie nahm zu, als im September 2020 bekannt wurde, dass der Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton sein eigenes Extreme-E-Team gründete. Kurz darauf meldete der ehemalige Formel-1-Champion Nico Rosberg ebenfalls ein Team an Im Januar 2021 legte der Wettbewerb weniger als drei Monate vor dem Start der ersten Saison im April in Saudi-Arabien noch einen Gang zu, als der ehemalige Formel-1-Weltmeister Jenson Button seine Teilnahme am Rennen ankündigte, ebenfalls mit einem eigenen Team. Nach dem Wüsten-X-Prix in Saudi-Arabien, dem Arctic-X-Prix in Grönland und weiteren Stationen im Senegal, auf Sardinien und in Großbritannien wurde Rosbergs Rosberg X Racing-Team mit den Fahrern Molly Taylor und Johan Kristofferson zum ersten Extrem-E-Champion gekürt. In diesem Jahr ist McLaren als neues Team zu Extreme E gestoßen.

 

Zur Halbzeit der Saison 2021 wollte Lyfecycle beim Artic X-Prix in Kangerlussuaq in Grönland das Reach for Change-Armband vorstellen. Bis dahin war es nur noch ein Monat, weshalb sich das Team an Protolabs wandte, um Hilfe zu erhalten.  Der Wettlauf um den Einzug in das Rennen hatte begonnen.

 

„Wir hatten einen Zeitrahmen von einem Monat, was sehr knapp war, zumal es eine Reihe von Schritten gab, die im Zusammenhang mit dem recycelten Element der Perlen zu bewältigen waren. Ursprünglich wollten wir die Perlen des Armbands im 3D-Druckverfahren herstellen, aber uns wurde klar, dass wir den gewünschten Effekt nicht in einem so kurzen Zeitrahmen erzielen konnten. Also mussten wir jemanden finden, der uns beim Spritzgießen von Perlen aus dem von uns gelieferten Recyclingmaterial helfen konnte“, erläutert Liepa.

„Einer unserer Lieferanten hat uns Protolabs empfohlen, als wir Geschwindigkeit bei der Herstellung der Armbänder brauchten.  Also wandten wir uns an Protolabs und erklärten unser Anliegen.  Zum Glück hat Protolabs zugesagt. Andere Unternehmen haben uns sagten, sie würden es zeitlich nicht schaffen.“

Liepa Olsauskaite, Head of Brand Activation, Lyfecycle

Lyfecycle arbeitet mit vielen Partnern an der Bereitstellung von wiederverwendbaren, recycelbaren und vollständig biologisch abbaubaren Bechern für verschiedene Veranstaltungen. Die gebrauchten Becher wurden im hauseigenen Labor zerkleinert. Anschließend gingen sie an die Partner von Lyfecycle am Imperial College, die die geschredderten Teilchen zu Granulat verarbeiteten. Dieses Granulat wiederum wurde dann von Protolabs zusammen mit anderen hauseigenen Polymeren im Spritzgussverfahren verarbeitet.

 

„Unser Zeitrahmen war so eng gesteckt, dass selbst eine Verzögerung von einem halben Tag bei der Lieferung des recycelten Bechermaterials an Protolabs das gesamte Projekt zum Scheitern gebracht hätte“, erklärt Liepa. "Ich konnte eine Kurierlieferung nicht so einplanen, dass sie rechtzeitig vor Ende des Arbeitstages ankam, und es war unglaublich stressig, aber unsere Protolabs-Kundenbetreuerin Gretchen sprang ein. Sie bot einen Service, der weit über das übliche Maß hinausging, und sorgte dafür, dass das Material pünktlich ankam. Ich war so dankbar für Gretchens Unterstützung. Sie war wirklich bestens organisiert und hatte alles im Griff, und ich konnte sicher sein, dass sie mir jederzeit zur Seite stehen würde.“

 

Das Lyfecycle-Team arbeitete mit den Anwendungstechnikern von Protolabs zusammen, um die höchstmögliche Ausbeute des recycelten Produkts zu gewährleisten und eine Perlenform zu entwickeln, die das Material so effizient wie möglich nutzt. Im Endergebnis bestand nach dem Hinzufügen von Farbe und anderen Polymeren (wie bei dieser Art von Projekten üblich) ein hoher Prozentsatz der betreffenden Armbandteile tatsächlich aus dem recycelten Material, verglichen mit anderen typischen „Recyclingprodukten“.

 

Pro Armband wurden zwei Perlen spritzgegossen, und es wurde eine Charge von nur 200 Armbändern hergestellt. Das Reach for Change-Armband ist nicht verkäuflich, sondern wird vom Lyfecycle-Team an Personen verschenkt, die ihre bahnbrechende klimafreundliche, selbstvernichtende Kunststofftechnologie unterstützen, sowie an Politiker und Social-Media-Influencer, die zur Verbreitung des Themas beitragen.

 

In Zusammenarbeit mit Protolabs konnten Liepa und das Lyfecycle-Team die Frist einhalten, sodass die Reach for Change-Armbänder beim Artic X-Prix von Extreme E im August 2021 erfolgreich präsentiert werden konnten.

„Protolabs hat einen fantastischen Service geboten. Die Firma war während des gesamten Projekts sehr, sehr reaktionsschnell, und ich hatte das Gefühl, dass ich mich auf sie verlassen konnte. Wenn nötig, würden sie die erforderliche Zusatzanstrengung auf sich nehmen. Sie haben verstanden, wie knapp unsere Frist war. Sie haben alles getan, um so schnell wie möglich zu arbeiten, damit wir unser Ziel erreichen. Das haben sie nicht nur geschafft, sondern es auch auf eine sehr entspannte Art und Weise getan, und genau das haben wir gebraucht".

Liepa Olsauskaite, Head of Brand Activation, Lyfecycle

„Unser Konzept bestand darin, ein intelligentes, elegantes Unisex-Armband zu schaffen, das man verschenken kann. Es sollte eine ständige Erinnerung daran sein, dass aus einem als Abfall eingestuften Material ein hochwertiges und attraktives Produkt hergestellt werden kann. Portolans hat uns geholfen, das Ziel zu erreichen und das sogar unter Zeitdruck. Die Resonanz auf unsere Reach for Change-Armbänder ist großartig. Die Leute lieben sie.“

 

Nach der Markteinführung des Armbands wurde Lyfecycle, das der Initiative des Prinzen von Wales für nachhaltige Märkte, Terra Carta, angehört, von Prinz Charles gebeten, seine selbstzersetzenden Becher für den Umweltgipfel Cop 26 zu liefern. Die Veranstaltung, auf der viele neue Technologien zur Bekämpfung des Klimawandels vorgestellt wurden, war ein Meilenstein für das Lyfecycle-Team, da sie dazu beitrug, seine innovative selbstzerstörende Kunststofftechnologie auf einer globalen Bühne ins Rampenlicht zu stellen. Als Dank für seine Unterstützung ihrer bahnbrechenden Technologie überreichte Niall Dunne als CEO von Polymateria Prinz Charles bei der Veranstaltung ein Reach for Change-Armband.

 

Von Extremsportarten rund um den Globus bis hin zur Zusammenarbeit mit den Royals – für Lyfecycle war es ein aufregendes Jahr. Und was hat das Unternehmen für die Zukunft geplant?

 

„Künftig ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir nicht nur das Bewusstsein für das Potenzial unserer wiederverwertbaren und biologisch abbaubaren Kunststoffe schärfen, sondern die Menschen auch dazu ermutigen, Maßnahmen zu ergreifen, egal wie klein diese auch sein mögen. Wir suchen nach verschiedenen Möglichkeiten, dies zu erreichen“, sagt Liepa. "Wir könnten uns überlegen, mehr Schmuck zu produzieren oder auf Haushaltsartikel wie zum Beispiel Möbel zu erweitern. Unabhängig davon, in welche Richtung wir gehen, würden wir auf jeden Fall wieder mit Protolabs zusammenarbeiten, denn die Kooperation mit dem Unternehmen war wirklich eine Freude.“

 

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1 https://plasticoceans.org/the-facts/
       
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